In der Woche vom 2. bis 8. Mai kommen Studierende der Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur zur diesjährigen Sommerakademie an den Florentinerberg. Bereits zum 11. Mal findet diese Veranstaltung in Baden-Baden statt und wird am Montag, 4. Mai um 14 Uhr, mit einem Pressegespräch und Rundgang eröffnet. Auf den Terrassen unter dem Neuen Schloss am Marktplatz, also mitten im Herzen der Altstadt, zieht für eine Woche Leben ein. Unter den Augen der Öffentlichkeit und betreut durch ihren Professor, den Baden-Badener Bildhauer Karl Manfred Rennertz, arbeiten dort in diesem Jahr 12 Studierende der Hochschule OWL.
-Stein- ist das in diesem Jahr benutzte Material der Sommerakademie. Als Leitlinie für diesen Kurs wurde bewusst keine Aufgabe gestellt, die thematisch einschränkt. Lediglich die Gesetze des Materials sollen erkundet werden. Mal sehen, was die jungen Leute dem spröden Stoff in kurzer Zeit abgewinnen können. Die Studierenden der Innenarchitektur sind aus dem ersten bis dritten Studienjahr und meist zum ersten Mal überhaupt hier in Baden-Baden. Die neue Atmosphäre, ein wenig mehr südliche Sonne, der exotische Bewuchs des Florentinerbergs, der Besuch in den Museen der Stadt, viele Einflüsse, die bereits in den letzten Jahren ganz erstaunlich das Schaffen beeinflusst haben.
Unvorbereitet kommen die jungen Künstler selbstverständlich nicht. In Detmold wurden kleine Tonmodelle als „ Ideensammlung“ gefertigt. Und damit die Umsetzung in dieser kurzen Zeit zu leisten ist, wurde aus dem Steinbruch bei Tüste in Westfahlen ein mittelharter Sandstein nach Baden-Baden gebracht, der hier seine Formung erfahren soll. Einführende Seminare in Detmold machten vertraut mit den Werkzeugen, der Planung des Vorgehens und den Materialeigenschaften, die berücksichtigt werden müssen, damit die Gestaltung des Steins gelingen kann. In Baden-Baden wartet nun die Nagelprobe, die praktische Anwendung der Theorie. Die künstlerische Energie, der Kampf mit dem Volumen wird die Skulpturen und Objekte prägen. Und am Ende steht am Freitagmorgen, 8.5.2015, ein Werk vor uns, welches alle, am meisten aber wohl die Erzeuger selbst, überraschen wird.
Für Dienstag ist ein Besuch im Betonsteinwerk Kronimus geplant, wo die jungen Architekten sehen, wie Fertigbetonteile für den Bau aus dem „Rheingold“ (Kies u. Sand) hergestellt werden. Wie in jedem Jahr wurde dazu auch diesmal ein Experiment in der Hochschule vorbereitet. Jeder Studierende bringt ein kleines Gusskästchen mit einer individuellen Schalung für einen dekorativen Betonstein mit. Darin sollen bei Kronimus anlässlich einer Werksbesichtigung Glaselemente eingegossen werden. Auf die daraus entstehende farbige Glasbetonwand sind wir sehr gespannt.
Wie in jedem Jahr wird diese inzwischen zur Tradition gewordene Veranstaltung getragen vom Kulturamt und dem Gartenamt der Stadt Baden-Baden in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft der Freunde junger Kunst.
Für Freitagmorgen, 8.Mai 9.30 Uhr hat sich die Oberbürgermeisterin Margret Mergen angekündigt, die es sich nicht nehmen lassen wollte, den jungen Besuch aus dem kalten Westfalen zu begrüßen und die Kunstwerke, die im sonnenverwöhnten Süden entstanden, zu begutachten. Bis etwa 15 Uhr bleibt unsere Ausstellung dann am Florentinerberg für alle offen, danach werden die Skulpturen nach Detmold weiter reisen.
Besucher sind jederzeit herzlich willkommen.